Nach der Niederlage der S21 Gegner bei der Volksabstimmung bemerke ich bei vielen Wut und Mutlosigkeit, ja sogar Resignation. Dies ist nicht ganz unverständlich, haben doch viele mit ungeheuerlichem Engagement versucht, die Wähler in BaWü über die Nachteile des Projektes aufzuklären.
Nachdem nun die Wähler in BaWü nicht mehrheitlich den Argumenten der Gegner zugestimmt haben, ist bei einigen Gegnern die Wut groß. Was aber bringt es, nun auf das zu schauen, was war und eh nicht mehr zu ändern ist? Wäre es nicht sinnvoller auf das zu schauen, was da kommt?
Der Tiefbahnhof ist noch lange nicht gebaut. Der Weg ist noch lang und steinig.
Die Bewegung gegen S21 hat viele Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen und Altersklassen zusammen gebracht. Unabhängig von ihren sonstigen Interessen hat das gemeinsame Interesse, gegen S21 zu protestieren, diese Menschen zu einer mehr oder weniger stark zusammen geschweißten Gemeinschaft werden lassen. Alleine dieser Umstand, die Förderung der Verständigung unterschiedlicher Menschen, unabhängig von parteipolitischen Anschauungen, kann gar nicht hoch genug bewertet werden.
Es sind neue, bis dahin ungedachte Aktionsgemeinschaften entstanden (man denke nur an z.B. fluegel.tv oder cams21 ).
All das wäre ohne die Bewegung gegen S21 nicht Realität geworden. Ich denke unsere Gesellschaft ist dadurch reicher geworden. Soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, werden diese neuen Formen der Artikulation von Meinungen auch nicht verschwinden - und das kann für die Gesellschaft als ganzes nur von Vorteil sein.
Wenn man all das sieht, dann komme ich zu dem Schluss, dass die Protestbewegung gegen S21 unsere Gesellschaft erheblich bereichert hat und - wie ich hoffe - dies auch weiterhin tun wird.
Alle, die sich im Protest gegen S21 engagiert haben, sollten auf das schauen,was sie erreicht haben, und sie sollten darauf stolz sein.Wurde auch das originäre Ziel nicht erreicht, so ist
das, was für die Gesellschaft als ganzes erreicht wurde, von unschätzbarem Wert. Darauf sollten alle Beteiligten stolz sein.
Ich bin auch der Ansicht, dass das letzte Wort bei S21 noch lange nicht gesprochen ist.
Die S21 Gegner sollten sich alleine aufgrund des Erreichten als Sieger fühlen. Sie haben viele neue Wege beschritten und einen positiven Prozess der neuen Demokratiebewegung in Gang gesetzt.
So verständlich die Enttäuschung über die verlorene Volksabstimmung auch sein mag, so angebracht ist aber auch der Stolz über das Erreichte. Ich wünsche mir fest, dass viele der Engagierten dies auch so sehen und nicht den Mut verlieren, weiter für ihre Überzeugungen so engagiert und kreativ einzustehen.
Link zum Thema:
http://derlust.blogspot.com/2011/12/wie-gehts-denn-nun-weiter-mit.html
Ihr Tageshoroskop kompakt. |
Abgefahrenen Kochrezepte finden sie hier. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen