1. Quorum wird erreicht und Mehrheit ist für S21
In diesem Falle wäre das Ergebnis mehr als klar. In einer
nach geltenden Recht gültigen Volksabstimmung hätte dann die Mehrheit der
BaWüler sich für das Projekt ausgesprochen. Ein weiterer Widerstand wäre zwar
zu erwarten, aber erheblich geschwächt. Der Landesregierung bliebe nichts
anders übrig, als dieses Votum anzuerkennen und die Realisierung von S21 müsste
auch von ihr vorangetrieben werden.
Ich persönlich denke, dass in einer Demokratie das Volk das
Recht hat, auch Entscheidungen zu treffen, die sich eventuell als Fiasko
herausstellen könnten. Demokratie bedeutet eben nicht, dass immer die beste
Entscheidung getroffen wird. In Demokratien haben Bürger auch das Recht auf
fiasköse Entscheidungen.
2. Quorum wird erreicht und Mehrheit ist gegen S21
So ein Ausgang der Volksbefragung wäre sicher für die S21-Gegner
ein eindeutiger Sieg. Aber ich glaube auch, dass es Kräfte geben würde, die
diese Entscheidung mit allen Mitteln angehen würden. Der Eintritt dieses Falles
wäre eine echte Probe dafür, wie ernst Politiker das Volk letztendlich nehmen.
Wenn es aber zu Gerichtsurteilen kommen würde, die trotzdem eine Weiterführung
des Projektes erlauben würden, dann glaube ich, dass dies in Deutschland zu
einer echten Krise führen könnte.
3. Quorum wird nicht erreicht und Mehrheit ist für S21
Damit ergibt sich der Umstand, dass sowohl formal als auch
mehrheitsmäßig ein Stopp von S21 nicht mehr angezeigt ist. Die Pro-Seite kann
sich zwar als Sieger fühlen, aber eben nicht ganz. Für den Protest gegen S21
wäre dieser Fall aber nahezu genauso schlimm, wie der 1. Fall.
4. Quorum wird nicht erreicht und Mehrheit ist gegen S21
Diese Ergebnis wäre sicher das problematischste von allen.
Formal wäre die Volksbefragung so zu werten, dass S21 gebaut wird. Inhaltlich
aber wäre diese Folge selbst im Pro-Lager nur mit gemischten Gefühlen zu
werten.
Fakt wäre dann, dass eine Mehrheit der Abstimmenden gegen S21 ist aber die formale Tatsache des verpassten Quorums den Bau von S21 anzeigt. Ein Abflauen des Widerstandes gegen S21 dürfte in diesem Falle sicher nicht erwartet werden, im Gegenteil, in diesem Falle würde der Widerstand mit hoher Wahrscheinlichkeit erheblich aufflammen.
Fakt wäre dann, dass eine Mehrheit der Abstimmenden gegen S21 ist aber die formale Tatsache des verpassten Quorums den Bau von S21 anzeigt. Ein Abflauen des Widerstandes gegen S21 dürfte in diesem Falle sicher nicht erwartet werden, im Gegenteil, in diesem Falle würde der Widerstand mit hoher Wahrscheinlichkeit erheblich aufflammen.
Letztendlich sollten beide Parteien alles dafür tun, dass das Quorum erfüllt wird. Nur in diesem Falle ist ein "sauberes" Ergebnis zu erwarten - ohne "Gschmäckle".
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Ein Nebeneffekt der beiden "Quorum verpasst" Möglichkeiten (z.B. wegen geringer Beteiligung bzw. wirksamen Boykott) wäre, dass das als mangelndes Interesse an Mitwirkung der Bürger angesehen würde.
AntwortenLöschenD.h. ist es wirklich von elementarer Wichtigkeit für beide Seiten, dass möglichst viele BaWüler zur Abstimmung gehen, egal wie sie in der Sache zu dem Projekt stehen. Das würde die Demokratie stärken, und den Souverän !
Rechenkünstler
AntwortenLöschenDer Fall 1 setzt eine Wahlbeteiligung von über 67 % voraus. Ca. 2,5 Mio mit ja und ca. 2,5 Mio + 1 mit nein, das kann ich mir bei diesem Thema nicht vorstellen.
Ausserhalb vom Stuttgarter Einzugsgebiet wird, bis auf ein paar größere Städte, nicht allzuviel Mobilisierung möglich sein.
Es könnte aber durchaus ein, dass Fall 4 eintritt. Um die Quote des Quorums wurde auch schon im Vorfeld der Abstimmung gestritten. Fakt ist, dass es in BW keine demokratisch sinnvolle Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung zwischen den Landtagswahlen gibt. Eigentlich Schade, da wir ja alles ausser Schwäbisch scheint's können. Bloß keine Bürgerdemokratie.
Für mich ist es diesmal einfach. Ich muß nur Ja-sagen und nicht immer dagegen sein. Soweit haben wir es gebracht! Wir sind jetzt die Ja-Sager und die Anderen sind die, die sich dem Fortschritt in die Quere stellen.
Gruß, Wolfi und oben bleiben!