Donnerstag, 21. Juli 2011

21.07.2011 - S21 - Nimmt den Stresstest noch wer ernst?

Nachdem nun in den letzten Tagen und Wochen immer mehr Details zum Stresstest bekannt wurden (z.B. der Fahrplan in der Spitzenstunde), gab es angeregte Erörterungen darüber.
Gestern nun ist mir folgendes passiert:
Ich fuhr mit der S-Bahn und kam mit 3 Männern mittleren Alters ins Gespräch. Wie so oft drehte sich auch dieses Gespräch um S21. Ich musste erstaunt hören, dass der Tenor einheitlich war: Der Stresstest hat aus der Sicht dieser 3 Herren seinen Sinn vollkommen verloren (es sei nur am Rande bemerkt, dass ich das auch so sehe).
Die Begründungen waren sehr einleuchtend und betonten den Umstand, dass NUR eine Simulation eines möglichen Fahrplanes, noch dazu mit z.T. vollkommen aberwitzigen Haltezeiten, die Bezeichnung Stresstest nicht verdiene. Die 3 Herren waren auch sehr gut über die Bedenken diverser Gruppen aus dem Stuttgarter Umland informiert. Eben diese Bedenken, die aufgrund der zu erwartenden Anschlussqualität aus Gemeinden des Stuttgarter Umlandes angemeldet wurden, waren ein weiterer Grund, den die Herren anführten.
Die Äußerungen der Bahn im Hinblick auf Barrierefreiheit stießen bei den 3 Herren ebenfalls auf extremes Unverständnis.
Alles in allem herrschte zwischen mir und den 3 Herren Einvernehmen darüber, dass vor allem die Präsentation des Stresstestes nichts weiter sein wird, als ein erneuter Versuch, die Öffentlichkeit zu beruhigen (ich wähle hier aus Gründen der Fairness das entschärfte Wort „beruhigen“, in der Diskussion wurde ein etwas aussagekräftigerer Ausdruck verwendet.)
Ich fragte nach, ob es ihrer Meinung nach gelingen würde, mit der Präsentation der Simulation eine Entschärfung der öffentlichen Diskussion zu bewirken und ob die Präsentation zu mehr Zustimmung zu S21 in der baden-württembergischen Bevölkerung führen würde.
Einer der beiden Herren meinte, dass die Präsentation durchaus dazu führen könnte, dass die Kritik an den S21 Gegner zunimmt. Die beiden anderen waren aber der Ansicht, dass die Bürger Baden-Württembergs schon so weit informiert sind, zu wissen, dass der Stresstest diesen Name nicht verdient und eben die bereits im Vorfeld angebrachten Bedenken sehr gut zu gewichten wüssten. Ich für meinen Teil gebe zu, dass ich mir hierüber noch kein Urteil erlauben will.
Dass der Stresstest und vor allem die Präsentation mittel- und langfristig zu MEHR Zustimmung bei den Baden-Württembergern führen würde, bezweifelten alle 3 Herren.
Natürlich ist mir klar, dass diese kleine Begebenheit, die mir persönlich passiert ist, kein allgemeingültiges Stimmungsbild zur Problematik des Stresstestes geben kann. Ich werte dieses Erlebnis allerdings als ein positives Zeichen. Positiv für Baden-Württemberg, positiv für die Denkkultur in Deutschland und nicht zuletzt positiv für die Anstrengungen der Projektgegner im Sinne ihrer Mission, die Bürger zu informieren.


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