Wieder ein actionfreier Tatort. Aber irgendwie ziehen bei mir diese Pseudo - Psychotatorte nicht. Die Idee war im Ansatz originell. Ein vermeintlich unschuldig wegen Vergewaltigung in der Ehe Verurteilter ersinnt via Internet fingierte Treffen zwischen Unwissenden Sadomasofans und den Zielpersonen seiner Rache.
Die sich daraus ergebenden Verwicklungen waren letztendlich irgendwie zu unglaubwürdig, zu verworren, nicht zielführend. Gute Psychokrimis leben von der Reduktion der Umstände auf das Wesentliche, der Überhöhung weniger oder gar nur eines Aspektes. Wenn, wie in diesem Tatort, immer mehr Aspekte (Microreaktionen, rachsüchtige Richterin, etc.) hineingemischt werden, dann kann das nur verwirrend wirken - und letztendlich: langweilig.
Tatorte ohne jegliche Action sind mir persönlich zu wenig. Spannung nur durch psychologische Effekte zu erzielen, ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Leider misslingt dies in nahezu allen Fällen, in denn man dies in einem Tatort versucht.
Wenn Fr. Mattes nur die actionfreie Kommissarin geben will, dann denk ich, muss sie darauf achten, dass sie wirkliche Psychothriller als Bücher bekommt. Ein Drehbuch wie "Im Netz der Lügen" wird mich auch in Zukunft eher nur langweilen.
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