Ritter und Stark habe ich immer als Garanten spannender Krimis, gewürzt mit zynischem Humor und kantigen Charakteren, gekannt. Diese Folge hat mit dieser Ansicht bei mir leider aufgeräumt. Blass und zu vorhersehbar stolperten das Ermittlerduo durch einen Fall, der keiner war.
Dies war für mich kein Krimi, es war eine Art Kammerstück.
Es braucht keinen langweiligen Tatort, um zu wissen, dass das deutsche Gesundheitssystem kränker ist als jemals zuvor.
Ein Toter, der durch einen Medikationsfehler stirbt, setzt eine Lawine in Gang, die letztendlich einen frustrierten aber gütigen Arzt entlarvt. Der Mord an einer karrieresüchtigen Ärztin durch eine verzweifelte Mutter wirkte auf mich wie eine überflüssige Zutat für die Intention des Drehbuches, die Auswüchse des wahnwitzigen deutschen Gesundheitssystems anzuprangern.
Dass dabei die Kommissare Ritter und Stark auf der Strecke blieben und fast lieblos als Zutat zu diesem Anprangerstück abgefertigt wurden, macht mich ärgerlich. Diese beiden starken Tatortcharaktere haben diese Behandlung nicht verdient. Kein Kappeln, kein Frotzeln, kaum erfrischender Zynismus, die Spannung der beiden unterschiedlichen Charaktere nicht genutzt - kurzum: Verschwendung zweier starker Figuren.
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