Oweh, das war kein Krimi. Da entkommen Kappl und Deininger 2 Verdächtige mit einem auffälligen Armeemotorrad mit Seitenwagen, sie schauen den beiden Flüchtenden noch nach und Deininger tut nichts anderes als im Präsidium die Namen der Flüchtigen zu melden und sie zu Fahndung auszurufen. Kein Wort über den Ortsteil, das auffällige Motorrad, die Fluchtrichtung.
Dieser auffällige, handwerkliche Fehler der Autoren (Christiane Hütter, Christian Heider, Uwe Wilhelm) hat in mir den Eindruck erweckt, dass das Genre Krimi den Autoren ziemlich egal war, Hauptsache man hat irgendein Medium um eine ja so wichtige Message wie die, der Kriegsttraumasoldaten zu transportieren, was interessieren da Genredetails. Leider wird dadurch ein Krimi eben zu einem Unkrimi.
Die Krimistory hatte einen Punkt, an dem die Autoren sich entscheiden mussten, ob sie aus der Story ein Sozialdrama oder eben einen Krimi machen: der Punkt, als klar war, dass die Tatwaffe nicht im Schrank des Besitzers war und er so tat, als ob ihn das überraschte. Spätestens hier war klar: Ist er der Täter, dann ist der Krimi zu Ende. Ist er es nicht, dann hätte die Chance bestanden hier eine spannende, überraschungsreiche Kriminalgeschichte zu erzählen. Letzteres hätte den Film zu einen TATORT gemacht. Ersteres hat den Film zu einem Erzähldrama verkommen lassen der auch noch in der vollkommen unlogischen Exekutierung eines der Beteiligten kulminierte und ein neuerliches Trauma eines Polizeischarfschützen andeutete.
Alles in allem war dieser Tatort für mich ein Ausfall. Der in meinen Augen pseudointellektuelle Versuch, die Kriegstraumaproblematik in einem Tatort zu verpacken, ist misslungen. Kappel und Deininger haben mehr Potential. Sie als ihr Handwerk nicht verstehende Polizisten für den Transport einer nicht klar definierten Message zu missbrauchen, finde ich schade.
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