Sonntag, 9. September 2012

09.09.2012 - Wie man den Kapitalismus sicher zugrunde richtet

Man stelle sich einen jungen Mann vor, nennen wir ihn mal Engelbert Vergesserl, der in den 60er und 70er Jahren seine akademische Ausbildung zum Mathematiker durchlebt. Er ist soweit ganz SED-konform, darf also brav studieren. Engagiert sich  in einer der Sparten der Einheitspartei und macht in Rahmen der Wende einen Karrieresprung.
Während seiner Ausbildung hat er brav seinen Marx, Engels und Lenin gelesen. Er ist als überdurchschnittlich intelligenter Mensch zu dem Schluss gekommen, dass der real existierende Sozialismus der DDR herzlich wenig mit dem zu tun hat, was Marx oder Engels wirklich dachten. Er erkennt, dass dieser Sozialismus nur den Mangel verwaltet, das er nur den Privilegierten nützt, die Masse des Volkes eher ruhig stellt und er erkennt, dass dieses System scheitern wird.
Er erkennt aber auch, dass der Kapitalismus nahezu das gleiche tut: Er nutzt nur den Privilegierten, stellt das Volk ruhig und öffnet die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter. Er kommt zu dem Schluss, dass es auch gut wäre, wenn der Kapitalismus scheitern würde.
Im Rahmen der Wende nun macht dieser junge Mann eine politische Karriere. Stellen wir uns weiter vor, er käme in eine Position, wo er das Geschick der BRD entscheidend bestimmen könnte.
Warum sollte dieser kluge Mensch nicht genau das versuchen, umzusetzen, wovon er überzeugt ist? Warum sollte dieser Mensch nicht genau auf das hinarbeiten, wovon er überzeugt ist - auf das Scheitern des Kapitalismus?
Da er seinen Marx gut kennt, weis er, dass der sicherste Weg für das Scheitern das Kapitalismus darin besteht, ihn ungehindert wuchern zu lassen. Also tut er alles dafür, dass die Kapitalisten glauben, er würde sie fördern.
Das wäre doch sein sehr kluger Mensch, der so handeln würde, oder?

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